Geschichte der Stadt Hayingen

Die Geschichte der Stadt Hayingen reicht zurück bis in die Eiszeit, als die Urmenschen gegen Kälte und Eis in den Höhlen der Schwäbischen Alb Unterschlupf suchten, so in der nahegelegenen „Gerberhöhle“ bei Anhausen und in der Bettelmannshöhle unterhalb der Burg Derneck im Lautertal. 
Die erste Siedlung stammt aus der Hallstattzeit (600 v. Chr.), wie alte Grabstätten beweisen. 

Die Kelten erbauten später auf der Burghalde oberhalb des Lautertales eine Ring- und Fliehburg (Ringwall Alt-Hayingen bei Indel- bzw. Anhausen), die großartigste Ringwallanlage unseres Gebietes.

In den folgenden Jahren bis etwa 200 n. Chr. war die Alb von den Römern besetzt. Diese wurden von den Alemannen vertrieben, welche das Sippendorf „Hayingen“ (genannt nach Sippenhäuptling „Heigo“) am heutigen Standort gründeten. Danach, um 496 wurden die Alemannen von den Franken besiegt, die das Christentum ins Land brachten. 

In den Urkunden des Klosters Lorsch wird im Jahr 785 die „Hayinger Mark“ als ein Bezirk im Schwabenland erwähnt.  
Im Jahre 854 tritt das Kloster St.-Gallen seinen Besitz in Hayingen an das Bistum Konstanz ab. 
Das Kloster Zwiefalten erwirbt um das Jahr 1100 Güter in Hayingen.


Die Gründung der Stadt erfolgte - vermutlich im Jahr 1247 - durch einen Ritter „Swigger von Gundelfingen", daher führt Hayingen das Wappen der Gundelfinger: einen roten Schrägbalken, geastet, im goldenen Feld.
Im Jahre 1285 wird Hayingen als Stadt erweitert und 1303 als eine „Stadt mit Mauern und Toren" genannt. Beim Aufblühen des deutschen Städtwesens im 12. und 13. Jh. erhielt der Ort das Marktrecht und hatte vier Jahrmärkte - auf Mitfasten, Veit, Heiligkreuz und Martini.
Die Stadt kam im Jahre 1546 durch Erbfolge zum Haus „Helfenstein" und durch Heirat 1676 an die „Fürstenberger“.

Hayingen wurde vor allem eine Handwerkerstadt, die einen guten Teil der Voralb und Hochalb mit den notwendigen Erzeugnissen versorgte.
Nach dem Stadtplan von 1789 gab es hier 26 Handwerker. 

Zu den verschiedenen Handwerkern gehörten auch berühmte Orgelbauer wie Urban Reitter (geb.1672), Aegidius Schnitzer (geb.1693), Joseph Martin, sowie Anton und Franz Sales Hechinger.

Im Jahre 1806 wurde Hayingen Teil des Königreichs Württemberg. Wohl kaum in einem anderen Teil der Schwäbischen Alb sah und sieht man so viele hochragende Ritterburgen so nahe beieinander wie im Großen Lautertal. Vom Ursprung des Flüßchens Lauter angefangen bis zu seiner Mündung in die Donau reiht sich noch heute Burgruine an Burgruine: Hohenhundersingen, Bichishausen, Hohengundelfingen, Derneck, Maisenburg und Schülzburg, um nur einige zu nennen.

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